Aufgelesen 111 – Ein seltsames Gesetz

Es kann der Brite gegen den Schotten nicht 
Gerecht sein, ist ein uralt Wort – Drum ist 
Herkömmlich seit der Väter grauen Zeit, 
Dass vor Gericht kein Brite gegen den Schotten, 
Keine Schotte gegen jenen zeugen darf. 
Die Not gab dieses seltsame Gesetz, 
Ein tiefer Sinn wohnt in den alten Bräuchen, 
Man muss sie ehren, Mylord – Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen XCIV – Georg Büchner rechnet ab

718.373 Einwohner… geben an den Staat jährlich an 6.363.364 Gulden… [D]ie Regierung sagt, das sei nötig die Ordnung im Staat zu erhalten. Was ist denn nun das für gewaltiges Ding: der Staat? Wohnt eine Anzahl Menschen in einem Land und es sind Verordnungen oder Gesetze vorhanden, nach denen jeder sich richten muss, so sagt man, sie bilden einen Staat. Der Staat also sind alle; die Ordner im Staate sind die Gesetze, durch welche das Wohl aller gesichert wird, und die aus dem Wohl aller hervorgehen sollen. – Seht nun, was … es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!… Den Rest des Beitrags lesen »

Horst Ehmann, Was ist Gesetz und Recht, was Gerechtigkeit? Auf der Grundlage des Christentums, des Islams, des Faschismus, des Sozialismus und der Menschenrechte

Der Verfasser versteht das aus der menschlichen Vernunft geschaffene Recht mit Kant als Grenze der Freiheit des in Gemeinschaft lebenden Menschen gegenüber den gleichartigen Freiheiten der anderen. Er zeigt, wie mühsam sich in der christlichen Welt dieses zuerst von Thomas von Aquin entwickelte rationale Rechtsverständnis gegen die Glaubensvorstellung göttlichen Rechts durchsetzen musste. Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen LXXVII – Gerechtigkeit: leere Worthülse der Bürgerrhetorik?

Gerechtigkeit war selbstverständlich eine leere Worthülse der Bürgerrhetorik, und um zum Handeln zu kommen, müsse man vor allen Dingen wissen, welche Gerechtigkeit man meine, diejenige, die jedem das Seine, oder diejenige, die allen das Gleiche geben wolle. Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen LXI – Die Tugend der Gerechtigkeit

… die berühmte Gerechtigkeit, eine Tugend, die man immer nur von den andern erwartete, indes man selber ihrer nicht fähig war … Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen LX – Infinitesimalgerechtigkeit

Wie entsteht Gerechtigkeit aus dem Gesetz? Das Gesetz läßt sich ja ergründen, sogar ein allbeständiges zuweilen, aber Gerechtigkeit gibt es offenbar in der Natur so wenig wie in der menschlichen Gesellschaft, es sei denn, der unbegreifliche Schöpfer habe sie auf so lange Fristen berechnet, daß man bei der Bemühung um den Nachweis schlechterdings verzweifeln muß. Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen LVII – Rechtsabsolution

Laß ab von der Vorstellung, daß Gerechtigkeit und Justiz ein und dasselbe sind oder zu sein haben. Sie können es nicht sein. Es liegt außerhalb menschlicher und irdischer Möglichkeit. Sie verhalten sich zueinander wie die Symbole des Glaubens zur religiösen Übung. Den Rest des Beitrags lesen »

Elke Mack, Eine Christliche Theorie der Gerechtigkeit

Das Werk ist ein neuer systematischer Gesamtentwurf für eine Ethik postmoderner Gesellschaften aus christlicher Perspektive. Diese ist pluralismusfähig und kompatibel zu Erkenntnissen der politischen Philosophie, der Politikwissenschaft, der Soziologie und der Ökonomie. Die Ergebnisse empirischer Gerechtigkeitsforschung stehen hier unverzichtbar am Beginn ethischen Argumentierens ebenso wie die Ergebnisse der Diskursethik. Darüber hinaus stellt sich die Autorin grundsätzlichen Fragen heutiger Ethik: „Haben Menschen einen natürlichen Sinn für Gerechtigkeit und welchen? Ist Gerechtigkeit universal oder beliebig? Gehört Gleichheit zur Gerechtigkeit hinzu?“ Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen XLV – Die Eigentümlichkeit unseres Erkenntnisvermögens oder: Das „negative Prinzip“

Es gibt seit langem in Philosophie und Wissenschaft ein „negatives Prinzip“, demzufolge wir auf Grund der Eigentümlichkeit unseres Erkenntnisvermögens sichere Erkenntnis nur davon haben, was ein Ding nicht ist, während wir das, was ein Ding ist, nicht sicher erkennen können… Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen XL – Der Preis des Rechts

Kein Rechtssystem ist gegen alle Fehler und Irrtümer gefeit – weder gegen die beabsichtigten noch gegen die unbeabsichtigten. Aber ein System kann Garantien enthalten, die die Verurteilung von Unschuldigen weniger wahrscheinlich machen. Diese Garantien sind teuer, und zwar nicht nur, weil sie Geld kosten, sondern auch, weil sie gelegentlich dazu führen, daß Schuldige ungestraft davonkommen… Für diejenigen, die Gottes Gerechtigkeit skeptisch gegenüberstehen, ist das gelegentliche Freisprechen eines Schuldigen der notwendige Preis für ein gerechtes System. Die Bereitschaft, diesen Preis zu zahlen, ist das Kennzeichen eines jeden hochentwickelten Rechtssystems. Den Rest des Beitrags lesen »

Lars Hummel, Allgemeines Gesetz und Einzelfallgerechtigkeit im kanonischen und im staatlichen Recht

Allgemeine Gesetze treffen ihre Regelungen für eine unbestimmte Vielzahl künftiger Fälle. Damit verbunden ist die Erwartung, dass sie der Gerechtigkeit dienen. Das garantiert jedoch nicht, dass die allgemeinen Gesetze in jedem Einzelfall zu einer gerechten Ordnung der Lebensverhältnisse führen. Dann dringen die betroffenen Einzelfälle auf eine ihrer Eigenart angemessene, billige Behandlung. Ob und in welcher Gestalt der Einzelfallgerechtigkeit dann der Weg geebnet werden kann, zeigt der Verfasser sowohl für das kanonische Recht als auch für das staatliche Recht auf. Dabei arbeitet er die auftretenden Unterschiede heraus. Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen XXXVIII – Im Kampfe sollst du dein Recht finden

Das Ziel des Rechts ist der Friede, das Mittel dazu der Kampf. Solange das Recht sich auf den Angriff von seiten des Unrechts gefaßt halten muß – und dies wird dauern, solange die Welt steht – wird ihm der Kampf nicht erspart bleiben…

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Aufgelesen XXVII – Gerechtigkeit und Brotkorb

Es muß einer vom Verdacht frei sein, es gehe ihm nur um den Brotkorb, wenn er von der Gerechtigkeit reden will. Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen XXVI – Gerechtigkeit Gleichschuldiger

Die Gerechtigkeit kann sich nur unter Gleichschuldigen vollziehen, so wie es nur eine Kreuzigung gibt, jene des Isenheimer Altars, ein gekreuzigter Riese hängt am Kreuz, ein gräßlicher Leichnam, unter dessen Gewicht sich die Balken biegen, an die er genagelt ist, ein Christus, noch entsetzlicher als jene, für welche dieses Altarbild gemalt wurde, für die Aussätzigen, wenn diese jenen Gott hängen sahen, stellte sich zwischen ihnen und diesem Gott, der ihnen doch nach ihrem Glauben den Aussatz geschickt hatte, Gerechtigkeit ein: dieser Gott war für sie gerecht gekreuzigt worden. Den Rest des Beitrags lesen »

Aufgelesen V – Der peruanische Galgen oder Freiheit und Gerechtigkeit

Eine peruanische Sage berichtet von einer Stadt, in der alle glücklich waren. Ihre Bewohner taten, was ihnen gefiel, und kamen gut miteinander aus. Nur der Bürgermeister war traurig, denn er hatte nichts, was er regieren konnte. Das Gefängnis war leer, das Gerichtsgebäude unbenutzt, und der Notar verdiente nichts, weil das Wort mehr galt als das Papier. Den Rest des Beitrags lesen »

Richard Weisberg, Rechtsgeschichten – Über Gerechtigkeit in der Literatur

Das Recht, der Anwalt oder der Richter nehmen in der schönen Literatur breiten Raum ein. Dennoch gibt es kaum Untersuchungen über das Verhältnis von Jurisprudenz und Literatur. Den Rest des Beitrags lesen »