Bundeskanzlerin Angela Merkel wies bei ihrem Besuch der Synode der evangelischen Kirche darauf hin, dass die Religionsfreiheit ein „global gültiges Menschenrecht“ ist. Derzeit ist man weltweit „unendlich weit weg von der wirklicher Anerkennung und Beachtung“ dieses Rechtes. Deswegen macht die Bundesregierung den „Kampf gegen die Verfolgung von Menschen, die eine Religion ausüben“, zu einem Teil der deutschen Außenpolitik.
Die Bundeskanzlerin hat den Beitrag der Kirchen zum Gemeinwesen in Deutschland gewürdigt. Sie dankte ihnen für die viele Arbeit in Kindergärten, Altenheimen und Wohnprojekten. Die Wertevermittlung, die Kirchen leisten, ist „unverzichtbar für unsere Gesellschaft“. Die Kirchen engagieren sich auch für Klimaschutz, Entwicklungshilfe und Europa. „Es ist gut, wenn uns die Kirchen an den Zusammenhalt Europas erinnern“, sagte Merkel.
Für ein Miteinander der Religionen
In Anbetracht einer weitgehend säkularen Welt empfahl die Kanzlerin den Kirchen, „das Gemeinsame der christlichen Religionen in den Vordergrund zu stellen“. Sie wies darauf hin, dass „das Christentum die verfolgteste Religion der Welt“ ist.
Merkel findet es spannend, dass das kommende Jahr in der Reformationsdekade der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter dem Stichwort „Reformation und Toleranz“ begangen wird. Die Bundeskanzlerin betonte die Wichtigkeit von „Respekt für Andersdenkende“. Auch im Alltag gibt es „Fragestellungen der Toleranz“. Als praktisches Beispiel benannte die Bundeskanzlerin den Gesetzentwurf der Bundesregierung, der die nicht medizinisch notwendige Beschneidung bei Juden und Muslimen regelt.
Wertschätzung für das Engagement
Merkel nahm am 05.11.2012 an der 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland im Timmendorfer Strand teil. Es ist der erste Besuch der Bundeskanzlerin bei einer EKD-Synode. Sie drückt damit ihre große Wertschätzung für das gesellschaftliche Engagement der EKD aus.
Außerdem würdigt sie damit auch die Vorbereitungen, die die Synodalen für das Reformationsjubiläum 2017 durchführen. Das findet sich auch im Schwerpunktthema der diesjährigen Synodaltagung wieder. Diese heißt: „Am Anfang war das Wort – Perspektiven für das Reformationsjubiläum 2017“.
Evangelische Kirche in Deutschland
Die EKD ist ein Zusammenschluss von 22 selbstständigen Landeskirchen. Ca. 24,5 Mio. Menschen in Deutschland sind Mitglied der evangelischen Kirche.
Synode
Die EKD nimmt ihre Aufgaben durch Leitungsgremien wahr, eines davon ist die Synode. Sie ist zuständig für die Gesetzgebung und Rechtsetzung innerhalb des kirchlichen Selbstbestimmungsrechtes. Die Synode tritt einmal jährlich zu einer mehrtägigen Sitzung zusammen. Sie wird vom Präsidium geleitet, an deren Spitze ein Präses steht.
Hier geht es zur Rede der Bundeskanzlerin bei der 5. Tagung der 11. Synode der EKD.
Bundesregierung v. 05.11.2012





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